Ev. St.-Georgs-Kirchengemeinde Hattingen
Ev. St.-Georgs-Kirchengemeinde Hattingen

Informationen zu unserer St.-Georgs-Kirche

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Der Altar

Der Altar hat seine hölzerne Umkleidung erst seit einer Renovierung im Jahr 1973. Das Altarbild stellt die biblische Geschichte vom 12jährigen Jesus im Tempel dar (Lukas 2,41ff.). Das Bild ist eine verkleinerte Reproduktion eines Gemäldes von Heinrich Hofmann (1824-1911). Das Original ist in der Galerie Neue Meister in Dresden zu sehen. Wann die Reproduktion des Bildes in die St.-Georgs-Kirche kam, ist unbekannt.

Die Roetzel-Orgel der St.-Georgs-Kirche Hattingen

Die Orgel der St.-Georgs-Kirche wurde in den Jahren 1826 bis 1830 von Christian Roetzel aus Alpe im Kirchspiel Eckenhagen erbaut. Sie ist ein historisch wertvolles Dokument westfälischer Orgelbaukunst und wurde schon im Jahr 1944 unter Denkmalschutz gestellt.

Nach dem Tod Christian Roetzels wurde das Instrument von den Orgelbauern Paul Faust (Schwelm), Alfred Raupach (Hattingen) und Gustav Steinmann (Vlotho) instandgehalten und repariert. Jeder der Orgelbauer hinterließ seine Spuren am Instrument. 

 

Im Jahr 2014 wurde die Orgel von Orgelbaumeister Harm Kirschner aus Weener/Ems restauriert. Im Hauptwerk wurde die Mixtur (die Klangkrone der Orgel) rekonstruiert. Harm Kirschner stellte die vom Kirchenraum aus sichtbaren Orgelpfeifen (den sogenannten Orgelprospekt) authentisch wieder her. Diese gewaltigen Pfeifen waren bereits 1917 der Rüstungsindustrie zum Opfer gefallen. Für das Pedal entstand die verlorene Trompete 8’ nach einem originalen Vorbild neu.

 

Der Freundeskreis St. Georg setzt sich für den Erhalt und die Pflege der historischen Roetzel-Orgel ein.

 

Die Disposition der Roetzel-Orgel:

Hauptwerk

Positiv

Pedal

 

Bordun 16’Roetzel

Prinzipal 8’Roetzel/Kirschner

Bordun 8’Roetzel

Gedackt 8’Roetzel

Viola da Gamba 8’Roetzel
Oktave 4’Roetzel

Gemshorn 4’Roetzel

Flauto Dolce 4’Roetzel
Quinte 2 2/3’Roetzel
Oktave 2’Roetzel

Kornett 4fachRoetzel
Mixtur 3 - 5fachRoetzel/Kirschner
Fagott 16’Raupach
Trompete 8’Raupach

Prinzipal 8’Roetzel/Kirschner
Viola d´amour 8’Roetzel
Gedackt 8’Roetzel
Oktave 4’Roetzel
Gedacktflöte 4’Roetzel
Flauto traverso 4’Roetzel

Quinte 2 2/3’Roetzel
Oktave 2’Roetzel
Mixtur 3fachRoetzel
Oboe 8’Raupach

TremulantSteinmann

Subbass 16’Roetzel
Violon 16’Roetzel
Prinzipal 8’Roetzel
Oktave 4’Roetzel
Posaune 16’Faust/Raupach/Steinmann

Trompete 8’Kirschner

Trompete 4’Raupach


Koppeltritte:Steinmann
Positiv/Hauptwerk

Hauptwerk/Pedal

Positiv/Pedal

Spiel- und Registertraktur sind mechanisch

María Cristina Witte

Die Kirchenfenster von St. Georg

Eine Besonderheit der St. Georgs-Kirche sind sicher die 20 schönen Kirchenfenster, die zum größten Teil biblische Themen wie die Geschichte vom verlorenen Sohn oder das Gleichnis vom barmherzigen Samariter darstellen.

Die Kirchenfenster wurden von Prof. E. Bischoff entworfen und ab 1950 nach und nach eingebaut.

In den letzten Jahren wurden die Kirchenfenster mit einem Sicherheitsglas versehen, um sie gegen Vandalismus zu schützen.

Die Glocken von St. Georg

Das Geläut unserer St.-Georgs-Kirche stammt aus der Gießerei des „Bochumer Vereins“. Die feierliche Weihe der vier Glocken fand am Reformationstag, dem 31. Oktober 1950, statt.

Nach altem Glockengießerbrauch sind die Glocken mit Verzierungen und Sätzen versehen.

Die größte Glocke mit einem unteren Durchmesser von 1,97 m wiegt 56 Zentner und trägt die Aufschrift  ( aus Jeremia 22,29 ): „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort.“

Außerdem befindet sich auf ihr das „Christus-Trigramm J H S ( mit einem kleinen Kreuz auf dem Buchstaben H ). Lateinisch werden die drei Buchstaben gedeutet als „Jesus Heiland der Welt“, griechisch als „Jesus unser Heiland“. Diese Glocke mit dem Ton a wird für den Stundenschlag der Turmuhr benutzt.

Die zweitgrößte Glocke mit einem Durchmesser von 1,69 m wiegt 38 Zentner und hat als Aufschrift den Anfang des Lutherliedes „Ein feste Burg ist unser Gott“. Sinnentsprechend befindet sich auf ihr die „Lutherrose“, Luthers Wappen, eigentlich Siegel, mit dem Luther seit 1516 siegelte. Diese Glocke mit dem Ton c ist nur für das Läuten bestimmt.

Die dritte Glocke hat einen Durchmesser von 1,51 m, ein Gewicht von 27 Zentnern und zeigt die Aufschrift ( aus Offenbarung 2,10 ): „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“. Auf der Glocke befindet sich außerdem ein Siegel mit dem Brustbild des „Heiligen Georg“ mit einem achtstrahligen Stern auf der Brust, dazu die Umschrift: SIG x SCTI x GEORGII x IN x HAT d. h. „Siegel des Heiligen Georg in Hattingen“.

Diese Glocke ist auf den Ton d gestimmt.

Die vierte Glocke hat nur einen Durchmesser von 1,25 m, wiegt 15,6 Zentner und trägt den Reim:                   

Johannes der Täufer bin ich genannt.
Ich rufe weithin über das Land,
dass unser Heiland Jesus Christ
der einzige Weg zum Himmel ist.

Diese Glocke hat den Ton f.
Sie wird zusammen mit der dritten Glocke  für den Viertelstundenschlag der Uhr benutzt.

Wann  und in welcher Reihenfolge und in welcher Kombination die Glocken geläutet werden, ist in einer vom Presbyterium beschlossenen Läuteordnung festgelegt.

Die Glocken rufen zum Gottesdienst und mahnen zum Gebet. Das Läuten der Glocken aus anderem Anlass kann nur von der Kirchenleitung angeordnet werden.

P. Frederking                                                                         Juli 1989

Der Turmhahn

Der Turmhahn von St. Georg

Der Hahn auf unserer St.-Georgs-Kirche ist einer der ältesten der Umgebung und bietet, aus der Nähe betrachtet, einen erstaunlichen Anblick. Der kupferne, vergoldete Hahn ist nämlich auf beiden Seiten mit insgesamt zehn Jahreszahlen und sechzehn Namen von Männern der evangelischen Kirchengemeinde versehen.

Die älteste Zahl stammt aus dem Jahr MDCCXXIX, das heißt 1729. In etwas fehlerhaftem Latein wird gesagt, dass der Hahn am 1. Mai 1729 durch einen Blitzschlag herabgestürzt wurde.

So berichtet auch der Hattinger Pfarrer Rudolf Nonne in seinem 1890 erschienen Buch  über  die „Größere  evangelische  Kirchengemeinde  zu  Hattingen“,  dass  am 1. Mai 1729 während des Nachmittagsgottesdienstes ein Blitz in die Kirche einschlug und Turm und Kirche stark beschädigte, wobei ein Kind getötet wurde und mehrere Personen verletzt wurden.

Die nächste Jahreszahl auf  dem  Turmhahn  bezieht  sich  auf  die  Renovierung am 20. Mai 1775. Dann folgt das Datum 22. August 1812, danach die Zahlen 1837, 1850 und 1876. In all diesen Jahren wurde der Hahn herunter geschafft und überholt. Die eingehämmerten Namen wie Riddershaus, Schepmann, Sintermann, Stratmann, Höfken, Steimann, Fliegenschmidt und Lange beziehen sich interessanterweise nicht auf die Gemeindepfarrer, sondern überwiegend auf die jeweiligen Kirchmeister.

In unserem Jahrhundert wurde der Hahn bisher viermal aus seiner luftigen Höhe von rund 57 Metern geholt: 1904 unter Kirchmeister August Vahrenholt, 1928 unter Heinrich Hansberg, 1952 unter Heinrich Rugo und 1976 unter Paul Nocke. Mancher Hattinger Bürger wird sich noch an 1976 erinnern, als der Turm neu verschiefert wurde.

Unser Turmhahn auf dem Kreuz, das etwa 2,54 Meter hoch ist, wiegt etwa sechs Kilogramm. Vom Schnabel bis zum Ende der Schwanzfedern misst er  rund 89 cm, seine Höhe beträgt rund 71 cm.

Wann der Hahn erstmalig auf den Turm gesetzt wurde, ist nicht feststellbar. Ohne Jahreszahl ist in lateinischer Schrift lediglich zu lesen, das Henrich Joh. Trapmann den Hahn vollendet hat.

Der Hahn schaut  nicht nur stets in die Richtung, aus der der Wind weht, sondern kann uns mahnend an den Jünger Simon Petrus erinnern, der seinen Herrn dreimal verleugnete...

P. Frederking                                                                         Juli 1989

Festschrift zur Wiedereinweihung der Roetzel-Orgel

Zur Wiedereinweihung unserer schönen Roetzel-Orgel nach der umfangreichen Restauration haben wir eine schöne Festschrift verfasst.

Diese Festschrift können Sie zum Preis von 5 € (zugl. 2 € Versand) erwerben. Bestellung an: dorothee.dickhausdontospamme@gowaway.kirche-hawi.de

Sie können Sie natürlich auch im Gemeindebüro oder bei der Aufsicht in der St.-Georgs-Kirche persönlich in Empfang nehmen.